Sonntag, 10. Juni 2018

Gegenwind (von Nima Hazrati)

Gegenwind.

Wind, gegen.

Wind, gegen, Wind, gegen Wind.

Gegenwind.

Existiert sowohl auf psychischer, als auch auf physischer Ebene.
Physischen Gegenwind erlebt man oft an windigen Tagen, meist neutral.
Psychischen Gegenwind allerdings kann man auch in negativem Zustand erleben.

„Er bekam erstaunlich viel Gegenwind für diese Idee, weshalb er diese auch aufgab.“

Gegenwind.

Das Gegenteil ist Rückwind.

Anders als Gegenwind wird Rückwind meist in positivem Zusammenhang mit einem Satz gebunden. 

„Er erhielt viel Rückwind für diese Idee, viele befürworteten ihm diese.“

Gegenwind hat viele Gesichter.

So geht man fröhlich eine Straße entlang, als es plötzlich auffrischt und einem Gegenwind entgegenwindet.

So kann man sich nun zwischen zweierlei entscheiden, man behält den eingeschlagenen Weg im Blick und stemmt sich dem Gegenwind entgegen, möge er noch so stark winden! Oder man dreht sich um, nutzt den Gegenwind als Rückwind und segelt so auf ins Neue!

Doch kein Wind windet ewig.

Während der Gegenwinder sich nun frohen Mutes wieder auf den Weg macht, so hängt der Rückwinder in einer Flaute.
Nun hat er zweierlei Möglichkeiten: Er schippert den gerückwindsegelten Weg weiter, wohin er ihn auch bringen mag. Oder er paddelt in die entgegengesetzte Richtung weiter, und nimmt den Gegenwinder doch gleich ein Stück mit.

Doch nun fragt man sich: Wohin führt dieser Weg, den die beiden genommen haben?

Was erwartet sie am Ende dieses Weges? Weshalb war dem Gegenwinder dieser Weg so wichtig, dass er trotz aller Mühen sich doch dazu überwunden hat ihn weiterzugehen? Hatte der Rückwinder überhaupt das gleiche Ziel wie der Gegenwinder?
Denn wenn ja, so war es ihm wohl nicht so wichtig wie dem Gegenwinder.
Doch hat der Gegenwinder diesen Weg aus eigennützigen Zielen angestrebt? Oder bezwingt er diesen Weg für jemanden?
Wenn ja, für wen?


(Nima Hazrati, Schüler der Sekundaria der Freiraumschule Kritzendorf, Niederösterreich)